DIE BÖRSE UND DIE WAHL

Die Börse und die Bundestagswahl

Am Sonntag, 24. September 2017, sind die Wählerinnen und Wähler in Deutschland aufgefordert, den 19. Deutsche Bundestag zu wählen. Dabei kommt natürlich auch die Frage auf, welche Folgen die Bundestagswahl für die Börse haben wird?

Am 24. September wird gewählt

Am 24. September wird gewählt

Gerade habe ich an einer Umfrage unter Investoren, Analysten und Fondsmanagern teilgenommen, welche Auswirkungen die Bundestagswahl 2017 auf die Börse haben wird. Nach unserer Ansicht bei ValueSurfing ist diese Frage ziemlich schnell und einfach zu beantworten: So gut wie keine.

In sämtlichen Umfragen führt die Union deutlich (auch wenn man sich fragt, warum eigentlich) und die Wiederwahl Angela Merkels zur Bundeskanzlerin erscheint als reine Formsache. Lediglich die Frage, in welcher Koalition sich Merkel zur Kanzlerin wählen lassen wird, ist noch offen. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass es wieder auf eine sogenannte "große" Koalition hinauslaufen wird und sich die Deutschen an das werden gewöhnen müssen, was die Österreicher schon länger kennen: Eine endlose Koalition aus Schwarzen und Roten, bei der natürlich auch in Deutschland ein gewisses politisches Verkrustungsrisiko besteht.

Ziemlich absehbar, wer nach der Wahl wieder in das Kanzleramt einziehen wird

Ziemlich absehbar, wer nach der Wahl wieder in das Kanzleramt einziehen wird

Was aber wäre, wenn eine handfeste Überraschung einträte, wenn Martin Schulz doch noch Kanzler werden würde? Wenn er auf den letzten Metern Merkel im Endspurt überholte? Und Schulz mit einer rot-tiefrot-grünen Koalition oder aber mit einer Ampel-Koalition zum Kanzler gewählt werden würde? Im ersteren Fall wäre das für die Börse sicherlich der Auslöser von Turbulenzen, aber dieser Fall ist ziemlich unwahrscheinlich. Und im Falle der Ampel? Auch hierfür ist die Eintrittswahrscheinlichkeit mager, schon alleine weil Schulz keinen guten Wahlkampf abliefert. Und wenn es doch - wider Erwarten - zu einer Ampelkoalition käme, dürfte sich wiederum nicht viel ändern. Viel zu ähnlich sind sich die etablierten Parteien und viel zu gering ihr Bestreben, die wirklichen Probleme in Deutschland und Europa anzugehen. 

Genau wie Merkel ist Schulz ein Teil des Systems, das abgehoben über den Bürgerinnen und Bürgern kreist, und die tatsächlichen Probleme der Menschen bestenfalls noch vom Hörensagen kennt. Wer Schulz in Brüssel oder Merkel in Berlin in den letzten Jahren beobachtet hat, weiß es ohnehin schon: Mit beiden wird es ein lapidares „Weiter so!“ geben. Der Politikansatz der beiden ist nahezu identisch. Und einer wie Donald Trump, der bestehende Verhältnisse grundlegend umkrempelt, ist bei dieser Bundestagswahl nun wirklich nicht in Sicht. Und daher legen wir uns fest: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Wahlausgang die Märkte kaum bewegen.