WAS MACHT DER DOLLAR?

Was macht der Dollar?

Der US-Dollar hatte gegenüber dem EURO schon im ganzen Jahresverlauf 2016 an Wert gewonnen und stand am 31.12.2016 bei einem Kurs von 1,05 EUR/USD. Viele Marktteilnehmer rechneten damit, dass sich diese Entwicklung der Dollarstärke im laufenden Jahr 2017 fortsetzen würde und es nicht mehr lange dauern würde, bis die Währungsparität von 1 Dollar = 1 EURO erreicht sei. Es kam aber ganz anders.

Anstatt weiter zu steigen, ist der Kurs des Dollar gefallen, zuletzt auf ein Niveau von 1,20 EUR/USD, was einem Anstieg seit Jahresbeginn von rund 14 % entspricht. Während die US-amerikanische FED die Leitzinsen in den USA behutsam erhöht hat, hält die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im EURO-Raum weiter auf einem historischen Rekordtief von 0 %. Diese Entwicklung hätte eigentlich für einen stärkeren Dollar und einen schwächeren EURO sorgen müssen, da hierdurch Geldanlagen in der US-Währung attraktiver werden. Statt aber weiter in Richtung Währungsparität zu marschieren, schlug die weitere Kursentwicklung genau den entgegengesetzten Weg ein.

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Der EURO befindet sich noch immer in einem blitzsauberen Aufwärtstrend und hat dabei bei vielen Marktteilnehmern sicherlich für eine echte Überraschung gesorgt - und wohl auch den ein oder anderen Anleger damit auf dem falschen Fuss erwischt.

Wir bei ValueSurfing haben keine Prognose zu Jahresbeginn abgegeben, wie sich der Dollar entwickeln würde. Das Erreichen der Währungsparität lag für uns im Bereich des Möglichen, aber ganz grundsätzlich sind solche Währungsprognosen komplexer als man gemeinhin annimmt. Deswegen nehmen wir die Schwäche des Dollar als ein Faktum hin, das wir ohnehin nicht ändern können. Da wir doch einige US-Werte in unseren beiden wikifolios ValueSurfing und ValueSurfing Momentum halten, bremst der schwache US-Dollar die Wertentwicklung der beiden wikifolios ein wenig. Mit solchen Währungsverschiebungen muss man aber immer rechnen, wenn eine Aktie aus einem anderen Währungsraum kommt.

Wie geht es nun weiter mit dem Dollar? Wir gehen davon aus, dass man kurzfristig den weiteren Kursverlauf EUR/USD sehr genau beobachten sollte. Kommt es zu einem Trendbruch, dürften viele Momentum-Spekulanten ihre Positionen schließen und der Dollar dürfte kurzfristig merklich aufwerten.

Fundamental jedenfalls spricht wenig dafür, dass der EURO noch viel weiter steigt und der Dollar noch viel weiter fällt. Sowohl die FED als auch die EZB dürften ein Interesse daran haben, dass sich die derzeitige Dollarschwäche bzw. EURO-Stärke nicht noch weiter ausbaut.

Vor diesem Hintergrund möchten wir uns mit einer Prognose zum zukünftigen Wechselkurs zurückhalten, aber wir möchten doch unsere Ansicht zum Ausdruck bringen, dass der EUR/USD-Kurs etwas ausgereizt erscheint. Kommt es zu einem Trendbruch, der unserer Einschätzung nach in der Luft liegt, sollte eine Gegenreaktion einsetzen und den Dollar auf ein Niveau von etwa 1,15 EUR/USD hieven. 

Unsere grundsätzliche Anlagestrategie des ValueSurfings bleibt von der gegenwärtigen Währungsentwicklung ohnedies unberührt. Sollten sich interessante US-Werte anbieten, so werden wir diese auch weiterhin in unsere wikifolios aufnehmen, auch wenn der Trend eines schwachen Dollars noch weiter anhalten sollte.