SURFEN IM NOVEMBER

SURFEN IM NOVEMBER

So trübe wie das Klima im deutschen Spätherbst präsentieren sich auch die Börsen. Der DAX hat nach ohnehin schwachem Jahresverlauf im Oktober und November weiter an Boden verloren und auch die Börsen in New York haben in diesem Zeitraum Federn gelassen, insbesondere durch den Ausverkauf bei den Technologie-Aktien. Die bange Frage lautet: Wie geht es weiter?

Der DAX war ja bereits seit Jahresbeginn im Minus, daran änderte auch das Zwischenhoch Ende September nur wenig. Von den rund 12.450 Punkten ging es im Oktober und im November zuletzt bis auf fast 11.000 Punkte herunter, was einem weiteren Minus von 11,6 % entspricht. Stand heute liegt der DAX um rund 15 % im Minus gegenüber dem Beginn des Jahres.

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Nicht ganz so schlimm sieht es an den US-Börsen aus: Auf Dollarbasis lag der Dow Jones Index Anfang Oktober bei seinem Jahreshoch rund 8,5 % im Plus, aber auch der Dow Jones Index hat im Oktober und November gelitten: Bei einem Indexstand von derzeit 24.285 hat der Index gegenüber dem Jahresbeginn mit gut 2,2 % ins Minus gedreht.

Heftiger ging es für die großen Techologie-Aktien nach unten: Bei Apple, facebook, Google und Co. stehen zweistellige Minusraten im Oktober und November zu Buche. Allerdings haben viele dieser Technologietitel zu den großen Gewinnern dieses und der vorangegangenen Jahre gehört.

Wie geht es weiter? Mit Gewissheit kann das natürlich niemand beantworten. In Deutschland trübt sich die Konjunktur jedenfalls merklich ein und die bedrohliche Situation in Italien drückt hier auf die Kurse. In den USA sorgt man sich eher über weiter steigende Zinsen, die auf den Kursen lasten könnten. Der Ausverkauf bei den Technologieaktien ist eine Korrektur, die manch ein gewiefter Anleger als gute Einstiegsgelegenheit nutzen könnte – denn eines ist sicher, allen konjunkturellen Gefahren zum Trotz sind die Geschäftsmodelle der Internetriesen allesamt intakt und die Wachstumsraten zum Teil immer noch atemberaubend.

Und noch ein Trost für Anleger, die vom Ausverkauf getroffen wurden. Die Zeit bis Weihnachten und Neujahr ist an der Börse fast schon traditionell eine Zeit der Zuwächse. Es wird also wieder aufwärts gehen...warten wir es ab.

 

 Fotos: Peter Reich