DUMB CHINESE MONEY

Dumb Chinese Money

Die Bankenmetropole Frankfurt als Ziel chinesischer Anleger

Die Bankenmetropole Frankfurt als Ziel chinesischer Anleger

Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten sind in den letzten Jahren kräftig gestiegen. Die Frage, ob wir es hier mit einer Immobilienblase zu tun haben, die bald platzen wird, ist durchaus berechtigt. Droht uns allen Ungemach?

Ansteigende Preise alleine sind noch kein Grund für eine Blasenbildung. Setzt man aber den Preisanstieg einer Vermögensklasse in Relation zu den erzielbaren Erträgen, so ist die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt durchaus bedenklich: Die Preise für Immobilien sind viel schneller und stärker gestiegen als die Mieten. Entsprechend niedrig sind die am Immobilienmarkt zu erzielenden Renditen, zum Teil liegen sie auf historisch niedrigem Niveau.

Was aber zusätzlich stutzig macht, sind Berichte vom Immobilienmarkt wie der, dass in Frankfurt sämtliche Einheiten eines im Bau befindlichen Hochhauses bereits verkauft sind. Die Käufer sind dabei hauptsächlich Chinesen aus der Mittelklasse des fernen Riesenreichs. Ist hier etwa „Dumb Chinese Money“ am Werke?

Wir erinnern uns, kurz bevor die Immobilienblase auf dem US-Markt geplatzt ist, wurden in riesigem Stil zweifelhafte Immobilienkredite zu Wertpapieren gebündelt, von Ratingagenturen mit viel zu hohen Ratings versehen und dann an das damals sprichwörtliche „Dumb German Money“ verkauft. Man braucht ja immer auch einen Dummen, der am Ende den Schrott kauft. An der Wall Street war das dann der „Dentist from Dusseldorf“, so die Legende. Ob es stimmt, sei dahin gestellt, viele deutsche Finanzinstitutionen haben sich jedenfalls mit den Schrottpapieren eingedeckt, darunter auch viele deutsche Landesbanken. Der Rest ist bekannt.

Bauboom auch in Deutschland

Bauboom auch in Deutschland

Bei allem Respekt vor den Anlegern aus dem fernen China, die Vermutung liegt nahe, dass hier Käufer auf den Plan treten, die den Immobilienmarkt in Frankfurt kaum kennen dürften. So verständlich es aus deren Sicht sein mag, ein Teil der Ersparnisse im vermeintlich sicheren Deutschland zu investieren, so sehr ist dies ein Alarmsignal, dass sich auf dem deutschen Immobilienmarkt eine Überhitzung abzeichnet und die Gefahr einer Blasenbildung inzwischen sehr real ist. 

Es ist natürlich schwer, vorherzusagen, ob und wann diese Blase platzt und welche Auswirkungen dies für die Aktienmärkte haben wird. Vorsicht ist aber in jedem Falle geboten.

 

Fotos: chuxiyue, csalow, Engin Akyurt